Teezeremonie in NRW


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Die japanische Teezeremonie

Teezeremonie in Japan bekannt als chadô (‚Teeweg’), oder chanoyu (‚heißes Wasser für den Tee’).
Der Teeweg unterliegt ganz unterschiedliche Einflüssen:
An erster Stelle muss hier der Zen-Buddhismus erwähnt werden, des weiteren sind auch Elemente des Konfuzianismus, Shintoismus und I Ging zu finden.
All diese Einflüsse verschmelzen zu einem Gesamt-Kunstwerk, welches immer wieder, im Hier und Jetzt jeder einzigartigen Teezusammenkunft, neu kreiert werden muss, und dies von allen Beteiligten, Gästen und Gastgeber, gemeinsam.

Während der Ausbildung auf dem Teeweg erlernt der Schüler jeden noch so kleinen Handgriff, jede noch so kleine Bewegung und übt diese immer wieder mit dem Ziel, sich so sehr in die Übung zu vertiefen bis der Strom der Gedanken sich auflöst. Die Frage: „Was kommt denn jetzt als nächstes?“ stellt sich dann nicht mehr. Ohne jedes Nachdenken darüber weiß man ganz von selbst, welche Bewegung als nächstes folgt. Der Teeweg ist daher ein Weg, den man vor allem mit dem Körper beschreitet.

Besonders charakteristisch für den Teeweg ist das dichte Geflecht aus Regeln, die der Ausübende zu befolgen hat. Wer sich jedoch eingeengt fühlt, wenn er dem Ritual folgt, der beherrscht es noch nicht richtig. Erst dann, wenn man alle Regeln vollständig verinnerlicht hat, gelingt es, dem vorgeschriebenen Ablauf keinen eigenen Willen mehr entgegenzusetzen. Wenn man dann ganz natürlich ausatmet, und die Luft wie von selbst wieder einströmt, kann man sich von allen unnötigen Gedanken trennen – und welche Gedanken wären das nicht? So selbstverständlich wie der Atem fließt, fließen auch die Bewegungen. An diesem Punkt gibt es keine Regeln mehr, die man einhalten muss; Das gesamte Bewusstsein, unser Körper, unsere Bewegungen werden zu dem Ritual, das sich nun von selbst vollzieht, und wir fühlen einen Strom von Freiheit. Zu Recht hat Sen no Rikyu deshalb den Teeweg als Verwirklichung des ‚Reinen Landes’ des Buddha Amitâbha (jap.: Amida) angesehen, nicht an irgendeinem fernen Ort und zu anderer, erst zukünftiger Zeit, sondern gerade hier und jetzt.


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